45 ausländische Fremdsprachenassistenten an Thüringer Schulen
Im neuen Schuljahr werden 45 ausländische Studentinnen und Studenten als Fremdsprachenassistenten an Thüringer Schulen eingesetzt. Für die Dauer ihres Schulaufenthalts erhalten 26 Assistenten vom Freistaat Thüringen ein monatliches Stipendium in Höhe von 730 Euro, teilte das Thüringer Kultusministerium am Montag, 28.08.2006 mit. Die Assistenten kämen aus Australien, Kanada, den USA, Frankreich, Irland, Italien, Spanien, Russland und Großbritannien.
Fremdsprachenassistenten unterstützen die Fremdsprachenlehrer im Unterricht in den verschiedenen Klassenstufen nach einem konkreten Plan. Neben der Assistenz im Fremdsprachenunterricht leiten die ausländischen Studentinnen und Studenten Arbeitsgemeinschaften oder Sprachzirkel und begleiten Schüler auf Klassenfahrten, die manchmal auch ins Heimatland der ausländischen Assistenten führen. Je nach Eignung und Neigung werden Fremdsprachenassistenten an allen Schulformen in verschiedenen Regionen Thüringens eingesetzt. Bei den Zuweisungen ausländischer Muttersprachler werden besonders die Schulen berücksichtigt, an denen die jeweiligen Fremdsprachen verstärkt angeboten werden.
Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU): „Fremdsprachenassistenten sind ‚Botschafter’ ihres Heimatlandes. Sie wecken bei Thüringer Schülerinnen und Schüler das Interesse an der jeweiligen Sprache und Kultur. Als Muttersprachler helfen sie bei der korrekten Aussprache und richtigen Benutzung der Fremdsprache. Ihr Engagement fördert das kulturelle Zusammenwachsen Europas. Kulturaustausch in der Schule und das Interesse am Erlernen europäischer Fremdsprachen sind Voraussetzungen für die Entwicklung einer gemeinsamen Identität. Ich begrüße die Studentinnen und Studenten ganz herzlich und wünsche ihnen eine interessante und eindrucksvolle Zeit in Thüringen.“
Fremdsprachenassistenten sind u. a. am Staatlichen Spezialgymnasium für Sprachen in Schnepfenthal und an der Diesterwegschule in Weimar tätig. An der Weimarer Schule, einem Staatlichen Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Sehen, wird eine blinde US-amerikanische Assistentin den Englischunterricht begleiten. Die Studentin kann Schülerinnen und Schülern mit Sehbehinderungen den speziellen Buchstabencode der Blindenschrift „Braille“ für die Fremdsprache Englisch vermitteln. Mit dem „Grade Two Code“ können sich Blinde dann in der englischsprachigen Welt wesentlich besser orientieren, da Landkarten, Stadtpläne, Informationstafeln und andere wichtige Unterlagen in diesem Code geschrieben sind.