Amoklauf in Ansbach wegen mangelnder Zuneigung? Niemand wollte mit Georg R. bei der Klassenfahrt in ein Zimmer
Ansbach. Der brutale Amoklauf im bayrischen Ansbach: Abiturient Georg R. (18) hatte die Tat gründlich geplant, er hinterließ sogar ein Testament wie Oberstaatsanwältin Gudrun Lehnberger lt. Medien berichtete: „Es wurde ein handschriftlich verfasstes Testament gefunden mit der Überschrift 9/11, es wurde aber kein Amoklauf darin angekündigt.“
In dem zweiseitigen Schriftstück fand sich keine konkrete Drohung gegen Personen. Ob Georg R. sich seine Opfer gezielt ausgesucht hatte, bleibt darum weiter unklar. „Gefunden worden ist auch eine Art Kalenderblatt, da hat unter dem 17.9. das Wort ,Apokalypse Today‘ gestanden“, erklärte Jürgen Krach von der Staatsanwaltschaft Ansbach.
Es ist der Tag, an dem Georg R. das Gymnasium Carolinum stürmte, Molotow-Cocktails schleuderte und mit der Axt auf flüchtende Schüler einschlug!
Nähere Details zum Inhalt des Testamentes, auf was es geschrieben wurde, sind unklar. Amokläufer Georg R. war in psychotherapeutischer Behandlung.
Die Ermittler sicherten einen ganzen Karton voll Unterlagen aus einem Haus am Stadtrand von Ansbach, wo Georg R. gemeinsam mit zwei jüngeren Schwestern bei seinem Vater wohnte.
„Der Computer wurde sichergestellt, die Auswertungen liegen noch nicht vor“, teilte Oberstaatsanwältin Lehnberger mit.
„Wir wissen noch nicht viel“, sagte Krach. „Die Polizei wird sämtliche Beteiligten vernehmen.“ So sollen die Schüler der beiden betroffenen Klassen ebenso befragt werden wie die Eltern und Lehrer des Täters. „Sein nächster Freund ist bereits vernommen worden“, berichtete Krach. Hinweise erhoffen sich die Ermittler auch von der Auswertung der Computer-Festplatte des jungen Mannes.
Inzwischen kam raus: Georg R. war mit mindestens fünf Molotow-Cocktails bewaffnet, warf jeweils zwei davon in zwei Klassenzimmer!
Außerdem hatte er neben der Axt drei feststehende Messer, ein sogenanntes Butterfly-Messer und ein Beil mit einer Stiellänge von rund 40 Zentimetern bei sich.
Bei dem Amoklauf wurden zehn Menschen verletzt, zwei davon schwer. Der Amokläufer wurde schwer verletzt, als die Polizei ihn stellte. Fünf Kugeln aus einer Maschinenpistole trafen den 18jährigen in den Oberkörper. Gegen ihn erging ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes!
Die Hintergründe der Tat sind immer noch unklar. Am Tag des Amoklaufes sollte die komplette 13. Jahrgangsstufe des Gymnasiums zu einer einwöchigen Klassenfahrt nach Rom aufbrechen. Laut Mitschülern wollte sich niemand mit ihm dort ein Zimmer teilen.