BITS – Weltkongress zum Sozialtourismus in Au-bagne/Provence/Frankreich 10. – 12. Mai 2006
Das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. war durch Jens Kosmale und Ritva Gleu vertreten. Aus Deutschland waren ansonsten nur 2 Personen beteiligt, der neue Inhaber der Firma TUK (Jürgen Heinrich aus Berlin) und der Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten der PDS. Insge-samt waren mehr als 300 Delegierte aus etwa 30 Ländern anwesend.
Der Präsident von BITS, Noberto Tonini, eröffnete mit sehr klaren Worten dazu, dass für Latein-europäer der Namensteil „sozial“ keineswegs Assoziationen wie „arm, hilfsbedürftig, geringer Standard“ auslöst. Angesprochen sei im Gegenteil neben der allgemein im Tourismus wichtigen Qualität der Produkte und Dienstleistungen als zusätzliche Dimension Respekt, Fairness, gesellschaftliche Verantwortung und Teilhabe.
In mehreren Plenumsbeiträgen wurden Themen wie der Beitrag des Sozialtourismus zu einer nachhaltigen Entwicklung, zur Regionalenwicklung und zur entwicklungspolitischen Zusammenarbeit angesprochen.
Für das BundesForum und seine Mitglieder von besonderem Interesse war die Vorstellung unterschiedlicher Modelle für den Zugang zum Tourismus für Alle. Neben Ferienscheckmodellen war dabei erneut das spanische Beispiel für mehr inländischen Seniorentourismus besonders eindrucksvoll, weil hier sehr gründlich untersucht und dargelegt wurde, dass staatliche Zuwendungen für Teilhabe benachteiligter Gruppen am Tourismus über arbeitsmarktpolitische Effekte der Saisonverlängerung und erhöhtes Umsatzsteueraufkommen zu Staatseinnahmen deutlich oberhalb der ausgereichten Zuschüsse sorgen (genannt wurde das Verhältnis 1€ Zuschüsse: 1,8 € Steuereinnahmen).
Für das BundesForum wichtig war die Übergabe des von Ritva Gleu erstellten vorläufigen Be-richts der Umfrage zu Qualitätsstandards der BITS-Mitglieder im Bereich Kinder- und Jugendreisen. Es wurde beschlossen, die Untersuchung weiterzuführen, um die internationalen Entwicklun-gen und Erfahrungen im Bereich der Qualität von Kinder- und Jugendreisen genauer beschreiben zu können und so den Qualitätsdialog zwischen Mitgliedern zu fundieren.
Für BITS besonders erfreulich war die Verabschiedung von Ergänzungen zur Montreal Deklaration von 1996, die nach nunmehr 10 Jahren dieses Grundsatzpapier des Sozialtourismus aktualisiert haben.