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EKD für Ausbau der Freiwilligendienste und gegen Dienstpflicht

Für den Ausbau und die Stärkung von Freiwilligendiensten plädiert eine Argumentationshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die am Mittwoch, 2. August 2006, veröffentlicht wurde. Eine vom Rat der EKD eingesetzte Arbeitsgruppe spricht sich im EKD-Text 84 Freiheit und Dienst. Eine Argumentationshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Frage einer allgemeinen Dienstpflicht und zur Stärkung von Freiwilligendiensten gegen die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht aus.

Der Evangelische Arbeitskreis Freizeit – Erholung – Tourismus in der EKD ist eines der Gründungsmitglieder des BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. Zur Stärkung von Freiwilligendiensten schlägt die EKD unter anderem ein bundesweit einheitliches Zeugnis vor, mit dem Freiwillige ihren Dienst nachweisen können. Einen ähnlichen Vorschlag hat das BundesForum bereits vor Jahren gemacht und bei verschiedenen Anlässen der (Fach-)Öffentlchkeit präsentiert, z.B. beim Deutschen Jugendhilfetag in Osnabrück. Das entsprechende Dokument kann bei Interesse angefordert werden. Momentan arbeitet das BundesForum an einer konkreten Umsetzung dieser Idee. Ein solches Freiwilligen-Dokument kann die Entwicklung einer "Anerkennungskultur" fördern, so der EKD-Text.

In der 17-seitigen Broschüre werden die Argumente für und gegen eine allgemeine Dienstpflicht dargelegt und Freiwilligendienste als Alternative gewürdigt. Auch unabhängig von der Zukunft der Wehrpflicht und des Zivildienstes sei eine weitere Stärkung der Freiwilligendienste sinnvoll, so die Arbeitsgruppe. Denn damit werde ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet, dass Verantwortung für das Gemeinwesen gelernt und übernommen wird.

Die Arbeitsgruppe empfiehlt, das schon jetzt vorhandene Potential an Freiwilligen sollte durch eine Ausweitung von Freiwilligendienstplätzen besser ausgeschöpft und die dafür nötigen Finanzmittel bereit gestellt werden. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in den nächsten Jahren sollten Freiwilligendienste in Richtung generationsübergreifender Modelle gestaltet und weiter entwickelt werden. Freiwilligendiensten sollte zu einer breiten gesellschaftlichen Anerkennung verholfen werden; sie könnten zu einem Qualitätsmerkmal bei allen in Frage kommenden Einrichtungen und Unternehmen gemacht werden. Es sollte ein möglichst breites Bündnis mit anderen gesellschaftlichen Gruppen angestrebt werden, um die Idee der Freiwilligendienste noch deutlicher in die Gesellschaft tragen zu können. Dazu könne die Kirche als Beispiel und durch aktive Vernetzungsarbeit beitragen.

Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, unterstreicht in seinem Vorwort, dass Freiheit und Dienst aus evangelischer Sicht zusammengehören. "Die von Gott zugesagte und im Glauben erfahrene Freiheit führt gerade nicht in die Unverbindlichkeit, sondern befreit zum Einsatz für den Nächsten und das Gemeinwohl." Diese Begründung sei für die Kirche das zentrale Motiv, den Ausbau der schon vorhandenen Freiwilligendienste zu befürworten und für ihre Anerkennung einzutreten.