Aktuelle News zum Thema Kinder- und Jugendreisen auf: www.JugendreiseNews.de

News Details

Erneut bei Klassenfahrt Mitschüler traktiert – Polizei ermittelt jetzt auch in der Oberpfalz

Seit der Heimkehr von ihrer Abschlussfahrt nach Italien ermittelt die Polizei gegen 13 Absolventen der Konrad-Max-Kunz-Realschule in Schwandorf in der Oberpfalz wegen Körperverletzung. Sie sollen einen Mitschüler erheblich traktiert haben, meldet Der neue Tag aus Weiden am 25.07.

Zu einem ähnlichem Vorfall war es erst kürzlich bei der Klassenfahrt einer Schule aus dem Regierungsbezirk Leipzig gekommen. Dort hat der Schüler die Bildungseinrichtung inzwischen gewechselt, die Polizei ermittelt weiter, ob es zu einer Pflichtverletzung von Aufsichtspersonen gekommen ist. Auch bei diesem Vorfall waren die tätlichen Angriffe von Beteiligten mitgeschnitten worden.

Damit scheint sich ein aus Großbritannien bekannter Trend ("Happy Slapping") langsam leider auch in Deutschland auszubreiten. Einmal mehr ein Beleg dafür, daß auch negative Entwicklungen, sofern sie bekannt werden, frühzeitig dazu genutzt werden sollten, Lehrer und andere Pädagogen aufzuklären. Denn aus bisher noch nicht klar definierten Gründen haben die Jugendlichen Spaß daran, die Gewaltekzesse gegen Gleichaltrige auch noch mitzuschneiden und sich anschließend immer wieder anzusehen.

Die Polizei in der Oberfalz hüllt sich bei dem jüngsten Vorfall unter dem Verweis auf die noch laufenden Untersuchungen in Schweigen. Sie betätigte lediglich Ermittlungen, die bei der Schwandorfer Inspektion anhängig sind. Was den Beamten die Arbeit erleichtern dürfte, ist ein ihnen vorliegendes Video von der Tat. Entscheidende Szenen des Übergriffs deutlich jenseits der Grenzen eines nur üblen Scherzes sollen darin dokumentiert sein. Schulleiter Helmuth Köstner will lediglich "einen Vorfall" bestätigen, an dem "einzelne Schüler beteiligt waren". "Wir haben die Eltern benachrichtigt und reagiert", stellt er sich voll vor alle anderen Teilnehmer dieser Abschlussfahrt.

Nach gesicherten Erkenntnissen der NT-Redaktion soll es in Italien zu einem überfallartigen Übergriff gekommen sein. Eine Gruppe von 13 Beteiligten habe zum Teil vermummt das Zimmer dreier Mitschüler gestürmt. Mit im üblen Spiel seien auch in dem Gastland erworbene Spielzeug- oder Softair-Waffen gewesen. Ebenso ein Spray, womöglich ein Körperspray. Der Übergriff habe sich ganz gezielt gegen einen etwas abseits der Klassengemeinschaft stehenden Schüler gerichtet.

Er soll nicht unerheblich verletzt worden sein. Eine offizielle Bestätigung über Art und Umfang des erlittenen körperlichen Schadens liegt jedoch nicht vor. Wie aus Elternkreisen zu erfahren war, hätten die bei dieser Fahrt die Aufsicht führenden Lehrkräfte sofort eingegriffen und massive disziplinarische Sanktionen gegen die Verdächtigen verhängt. Von einer Art Hausarrest für den Rest der Reise war die Rede.

Dazu wollte sich der Rektor der Staatlichen Konrad-Max-Kunz-Realschule, Helmuth Köstner, nicht äußern. Auch er verweist eindringlich auf das noch schwebende Ermittlungsstadium und wolle erst die definitiven Ergebnisse abwarten. Gegenüber dem NT bedauerte er ausdrücklich diesen Vorfall, sieht sich aber auch in der Verpflichtung zur Verschwiegenheit.

Einige Eltern geben sich dagegen offen entsetzt in der Hoffnung, dass es sich hier wirklich nur um die üble Entgleisung Einzelner gehandelt habe. Die Anzahl von 13 Verdächtigen, gegen die sich die Ermittlungen richten, spricht dagegen eine andere Sprache.