- Archiv
- Eintragen in den Verteiler des BundesForum
- Newsletter abbestellen





News Details
Sie sind hier: Jugendreisen Newsportal
Land will Schulen bei der Bestellung von Reisebussen sensibilisieren

Das Land Rheinland-Pfalz beabsichtigt den Schulen weitergehende Informationen im Zusammenhang mit Schulfahrten zu geben. In diesem Zusammenhang sollen die Schulen auch sensibilisiert werden, bei der Auswahl von Busunternehmern, eine besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen. Wie wählt man Unternehmen aus bzw. welche Kriterien sollten bei einer Auswahl unbedingt beachtet werden? Die Initiative Schulbus.Net wurde um Einschätzung zum Thema Reisebusse auf Schulfahrten gebeten.
Die Initiative begrüßt es sehr, dem Land eine Einschätzung zum Thema Schulfahrten mit Reisebussen abzugeben. Um alle Anforderungen an Fahrten mit Reisebussen nicht zu wiederholen, verweist sie noch mal auf ihren Ratgeber.
Die Vorgabe einer Checkliste oder eines Formulars zur Bestellung von Reisebussen hält die Initiative für unbedingt erforderlich, da es andernfalls nur bei Absichtserklärungen ohne nennenswerten Sicherheitsgewinn bliebe. Ein Formular, mit den Angaben (Checkliste) des Unternehmers welcher den Zuschlag erhalten hat, sollte nach der Auftragserteilung zur Dokumentation bei der Schulaufsichtsbehörde abgegeben werden.
Eines der wichtigsten Ziele sollte sein, Bedingungen an die Praxis "der Billigste bekommt den Auftrag" zu knüpfen. Also nicht "die Katze im Sack" im Sack kaufen oder Äpfel mit Birnen vergleichen. Nur wenn konkrete Leistungsvergleiche durchgeführt wurden, dann kann natürlich auch der billigste den Auftrag erhalten. Vorsicht ist jedoch bei offensichtlichen Lockangeboten bzw. Dumpingpreisen geboten. Eine zu fordernde Mindestleistung sollte das Ministerium vorgeben und weitere von den Eltern verbindlich zur Entscheidung abgefragt werden (z.B. Gurte Ja oder Nein).
Auch bei Buchung über Reiseveranstalter muss der Busunternehmer namentlich bekannt sein und die Formulardaten ausgefüllt werden. Es soll damit vermieden werden, dass unseriöse Anbieter über Versteigerungen im Internet den Auftrag an Sub-Unternehmer vergeben.
Das Fahrpersonal beeinflusst das Unfallgeschehen wesentlich. Daher sind hier Qualitätsmerkmale wie Ausbildung des Fahrers, Sicherheitstrainings und tarifliche Arbeitszeitregelung wichtig. Folgender Punkt ist in dem Ratgeber der Initiative noch nicht genannt worden: Die Tätigkeit des Fahrers der letzten 24 Stunden vor Antritt der Fahrt. Angaben hierzu sollten bei Fahrtantritt vom Fahrer gemacht werden. Ferner sollen Nachtfahrten untersagt werden, da dies die Leistung des Fahrers erheblich beeinträchtigt. Oft wird dieses Risiko eingegangen nur um eine Übernachtung einzusparen.
Ein wichtiger Punkt ist das Vorhandensein von Anschnallgurten. Bei Kraftomnibussen sind Gurte seit 1.Oktober 1999 Ausrüstungspflicht, d.h. es stehen genügend Fahrzeuge im Markt zur Verfügung. Daher sollten nur Fahrzeuge mit Anschnallgurten bestellt werden. Für kleinere Kinder sind entsprechende Kindersitze bereitzustellen, ggf. durch die Eltern.
Wenn Fahrzeuge mit Gurten zur Pflicht werden, dann erübrigt sich die Diskussion um das maximale Alter der Fahrzeuge, ebenso auch der Einsatz von Bussen des ÖPNV. Von diesen Bussen ist bei längeren Fahrtstrecken, besonders auf Autobahnen, aus vielen Gründen ohnehin abzuraten.
Die Berücksichtigung von Qualitätssiegeln ist nicht unproblematisch. Einige sind entstanden, welche jedoch ohne Sicherheitsgewinn nur dem Geschäft der Prüfinstitute und der Busunternehmer dienen, z.B. wurde einer von uns hier beschrieben:
Der Ratgeber geht auch auf Polizeikontrollen ein. In NRW ist dies schon seit einiger Zeit üblich und viele Fahrten konnten noch rechtzeitig verhindert werden. Für wichtig halten wir, dass die Schule eine Mindestanzahl von Kontrollen, z.B. pro Jahr 1/3 der Fahrten, verbindlich ohne Vorwarnung durchführen lässt.
Die Elterninitiative "Sichere Schülerbeförderung" hofft, dass ihre Anregungen Gehör finden werden und steht für weitere Diskussionen gerne zur Verfügung.