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Massive Kürzungen in Jugendhilfe befürchtet

Naunhof/Dresden. Die Mitglieder des Kinder- und Jugendrings Sachsen e.V., Arbeitsgemeinschaft von 40 Landesverbänden, Stadt- und Kreisjugendringen und Fachorganisationen, haben einen Mitgliederworkshop im Haus Grillensee in Naunhof bei Leipzig durchgeführt. Mit der dort erarbeiteten „Naunhofer Erklärung“ bekunden sie ihre Bereitschaft, sich an jugendpolitisch relevanten Entscheidungsprozessen auf allen föderalen Ebenen Sachsens zu beteiligen, heißt es in einer am 04.02.2010 bekannt gewordenen Pressemitteilung. Die Naunhofer Erklärung richtet sich an jugendpolitisch verantwortliche Politikerinnen und Politiker sowie an Verwaltungsbehörden auf allen föderalen Ebenen des Freistaates.
"Immer auf die Kleinen!
Der Freistaat Sachsen muss sparen. Es geht, den seit Wochen
kursierenden Gerüchten zufolge, um dramatische Kürzungen, die weite Teile der Strukturen der Jugendarbeit im Land bedrohen. Die eigentlichen Verlierer wären junge Menschen. Kürzungen bei Kindern und Jugendlichen bringen, mit Blick
auf das derzeitige Wahlalter, vermeintlich keine Abstrafung bei der nächsten Wahl. Doch weit gefehlt! Diese Kürzungen kosten am Ende weit mehr, als nur ein paar Wählerstimmen.
Leistungsfähige Strukturen der Jugendarbeit gibt es nicht auf Knopfdruck!
Die Jugendhilfestrukturen in Sachsen sind über Jahre hinweg gewachsen und leisten qualitativ hochwertige Arbeit. Die jetzt zu befürchtende kurzfristige, unreflektierte Kürzung der Förderung gefährdet diese und steht im krassen Widerspruch zu den in den letzten Wochen und Monaten erklärten Zielen und
Planungsvorhaben der Regierungskoalition.
Wird der Freistaat Sachsen nun den Mut zu einem ungewöhnlichen, aber zukunftsorientierten Schritt haben? Wird er den Willen seines Finanzministers, nicht an Investitionen zu sparen, umsetzen und engagiert in Kinder und Jugendliche, also in die Zukunft investieren?
Weg ist weg! Die derzeitige leistungsfähige sächsische Trägerlandschaft kann nicht auf Knopfdruck angeschaltet werden, wenn eines Tages die Gelder wieder
reichlicher fließen. Bis dahin haben undemokratische und menschenverachtende Gruppierungen die entstandenen Lücken mit ihren „Angeboten“ besetzt. Der sächsische Verfassungsschutzbericht spricht hier Bände. Das kann nicht der Wille des Freistaates sein!
Die Jugend bietet kein Sparpotential! „Vielmehr“, so André Schnabel, Vorsitzender des KJRS, „sei sie eine der wenigen moralischen Rechtfertigungen für Schulden.“ Belastbare Strukturen auf allen föderalen Ebenen müssen erhalten
bleiben, damit freie Träger in gewohnt hoher Qualität weiterarbeiten können. Trägervielfalt ist ein hohes Gut und eine unabdingbare Voraussetzung für eine Jugendarbeit, die sich an der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen orientiert.
„Der Spruch: Einsparungen von heute, seien die Zukunft der Enkel von morgen, ist ja nur die eine Seite der Medaille. Die andere“, so Wencke Trumpold, Geschäftsführerin des KJRS, „ist, dass es auch heute schon Kinder und Enkel gibt, die ein Recht auf förderliche Rahmenbedingungen für ihr Aufwachsen haben und zwar hier und jetzt.“
Mitspracherecht der freien Träger endlich anerkennen! Träger der Jugendarbeit sind verantwortliche Partner und dies nicht nur in Zeiten sprudelnder Finanzquellen. Im Sinne der gesetzlich vorgeschriebenen Zusammenarbeit (§4, KJHG) sollte auch der öffentliche Träger Verantwortung zeigen und ggf. notwendige
Umstrukturierungen mit den freien Trägern gemeinsam beraten. Die Mitglieder haben sich dazu in ihrer Naunhofer Erklärung geäußert Jugendhilfe – diese freiwillige Leistung ist Pflicht!
- Links:
- www.kjrs.de
- www.Grillensee.de