Der Bundestag will über 7 Jahre insgesamt 14 Millionen Euro mehr in den KJP einstellen.
Bildungsferne und benachteiligte Jugendliche sind in allen Arten von europäischen und nationalen Förderprogrammen derzeit die beliebteste Zielgruppe. Dafür gibt es überall reichlich Unterstützung. Das Problem ich nämlich, dass diese Gruppe von den Trägern mit den üblichen Programmen kaum erreicht werden kann. Ihre Beteiligung an Freiwilligendiensten zu verbessern ist insofern nur ein Beispiel für eine aktuelle Grundtendenz in der Förderung. Beim BundesForum eingegangen ist auch ein gemeinsamer Antrag von BUND und Bundesvereinigung Kanutouristik, die gemeinsam von der Bundesstiftung Umwelt für entsprechende Kanuprogramme von Gruppen und Schulklassen gefördert werden möchten und auf Unterstützung durch das BundesForum hoffen. Teilhabe dieser Gruppen an Mobilität könnte auch eine gute Begründung für Aktivitäten im Kinder- und Jugendreisen sein – falls jemand Zugriffsmöglichkeiten auf die Zielgruppe hat.
Der spannendste Punkt in dieser Frage ist allerdings, wie damit umgegangen werden kann, dass es zwar an vielen Stellen Sonderprogramme und Geld für besonders Benachteiligte gibt, daß für diese Gruppen Unterwegssein in der Fremde aber nicht zu den Prioritäten im eigenen Leben gehört. Für diejenigen aber, die sich Verreisen auch nicht mehr leisten können, ohne zu den extrem Benachteiligten zu gehören, gibt es dagegen kaum noch Förderung. So hart das klingt: Die Versuchung ist groß, die in der eigenen Arbeit vorkommenden Gruppen als bildungsfern, benachteiligt, belastet und irgendwie defizitär zu definieren, um sie in die angesprochenen Programme heben zu können. Das aber kann nicht im Sinne der angestrebten Teilhabe an den Möglichkeiten einer modernen Gesellschaft sein.