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TUI kauft Österreichischen Jugendreiseveranstalter – Ausdehnung (nicht nach Deutschland) geplant

Nach dem grünen Licht der Bundeswettbewerbsbehörde und des Kartellgerichts wird der österreichische Maturareise-Eventveranstalter Splashline eine Tochter von First Choice Austria, der österreichischen Tochter des weltgrößten Reiseveranstalters TUI Travel. Wir haben im Juni den Vertrag unterschrieben, so der Geschäftsführer von First-Choice-Austria, Sena Uzgören, in einem am Freitag 19.10.2007 in Leipzig bekannt gewordenen Artikel der Wiener Tageszeitung KURIER vom Vortag. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Uzgören begründete das Interesse an dem Veranstalter von Summer Splash nicht nur mit den Abitur- bzw. Maturareisen. Splashline-Gründer Dietmar Tunkel habe "sehr viele interessante Visionen", sagte er. Tunkel bleibt Splashline-Geschäftsführer und möchte den Markt der rund zwei Millionen 18- bis 36Jährigen bearbeiten, denn: "Dieser Markt liegt brach." Ziel seien nicht nur Angebote für Maturanten, sondern auch für Schüler, Lehrlinge oder Studenten.

2006 zählte Splashline 15.000 Teilnehmende. 2007 kam es zu einer Steigerung auf knapp 23.000 Personen. Das Ziel für 2009 bezifferte Tunkel mit 30.000. 2009 ist auch das Jubiläum 10 Jahre Summer Splash, da will es Tunkel "ordentlich krachen lassen".

Der Großteil der Splashline-Kunden sind Abiturienten bzw. Maturanten. Splashline hält nach früheren eigenen Angaben in diesem Sektor einen heimischen Marktanteil von 63 Prozent und erreicht einen Jahresumsatz von über 12 Millionen Euro. Zusätzlich bietet der Reiseveranstalter seit 2007 auch den Jugendclub Henry Morgan in Tunesien an, in dem knapp 3000 Österreicher urlaubten. 1500 Teilnehmer hatte heuer der Schulskikurs "S’Cool, Ski & Board".

Als konkrete Projekte und Visionen nannte Tunkel einen eigenen Katalog für Jugendreisen. Das Angebot soll künftig über Reisebüros buchbar sein. Und es soll eine Online-Buchungsmöglichkeit für Restplätze geben. Auch die Expansion in andere Länder ist geplant.

Summer Splash startet für Schweizer Maturanten mit Abflugsort Zürich im November. In Deutschland hat das Konzept laut Tunkel zwar nicht funktioniert. Aber Großbritannien und Polen sind anvisierte Absatzmärkte. Außerdem will Splashline im Bereich Schulreisen, Sprachreisen aktiver werden. Interessant seien auch Kreuzfahrten für junge Menschen, so Tunkel.

Bleibt abzuwarten, wie lange Deutschland der Rücken gekehrt wird. Denn mit TUI im Rücken hat Splashline natürlich ganz andere Möglichkeiten als alleine. Außerdem erfolgt diese Übernahme sicherlich nicht, ohne daß sich TUI das gut überlegt hätte, zumal bekannt ist, daß sich in der Hannoveraner Zentrale mehrere Personen seit Jahren (immer wieder) mit Jugendreisen beschäftigen. Synergieeffekte gibt es eventuell jetzt schon durch eine Verzahlung mit den Familienangeboten von TUI, z.B. Club Robinson. Richtig zum Tragen kämen sie allerdings erst, wenn Splashline auch Angebote für unter 18jährige machen würde und zumindest Süddeutschland auch aktiv angegangen würde.