2. Tourismusforum zum Sozialtourismus mit neuen Vorstößen
Das am 6. Februar 2007 von der EESC und BITS organisierte Forum mit dem Titel "Conference Social Tourism in the EU: Youth and Senior Citizens" hat erfolgreich geschlossen.
Große und kleine Verbänden regionale und nationale Organisationen, supranationale Lobbyvertretungen und Regierungsvertreter aus allen Teilen der Europäischen Union trafen sich in Brüssel und befaßten sich mit zwei Hauptzielgruppen von Sozialtourismus: Jugendlichen und Senioren. Das gemeinsame Interesse an Themen wie Tourismus für Alle, Zugang zu Ferien für Benachteiligte und nachhaltige Reiseformen führte zu einer sehr erfolgreichen Veranstaltung. Der Spannungsbogen zwischen der Präsentation erfolgreicher und weniger erfolgreicher Beispiele und der Diskussion um neue Möglichkeiten der Kooperation auf europäischen Niveau machten das hohe Niveau aus, auf dem sich zum zweiten Mal Deligierte trafen.
Umsetzung des Rechts auf Reisen
Es wurden zwei Hauptrichtungen diskutiert: 1. Welche Strategierichtungen eignen sich für eine europäische Tourismuspolitik der Zukunft und 2. wie kann der Tourismus mit seinem hohen Anspruch dazu beitragen, eine nachhaltigen Wachstum in den Mitgliedsstaaten zu schaffen. In Artikel 7 des Weltethikcodes wird das Recht auf Tourismus für alle gefordert. Der Sozialtourismus hat es in den letzten 10 Jahren geschafft, aus dem Negativimage (nur für Arme und sozial Schwache dazusein) herauszukommen und eine breite gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung zu erlangen, so Noberto Tonini (Präsident BITS). In Bezug auf die Barcelona-Deklaration betonte er, dass alle Anstrengungen im Sozialtourismus darauf abzielen, die Kohärenz in der Gesellschaft und die Bildung einer europäischen Gesellschaft im Sinne der Lissabon-Strategie zu stärken.
Gute Beispiele
Auf der Suche nach guten Beispielen stellen sich fünf Projekte vor: David Jones sprach über die weltweite Vernetzung von Jugend- und Studentenreisen in der WYSE Travel Confederation (Niederlande), Maria Bertolucci zeigte Wege zum nachhaltigen und naturnahen Tourismus von CTG auf (Italien), Igor Jurisic als Präsident des Slowenischen Jugendherbergverbands stellte sein Leuchtturmprojekt Begegnung von ehemals verfeindeten Volksgruppen in Slowenien vor.
Deutschland ist Best Practice
Auf großes Interesse stieß das von Jens Kosmale vorgestellte Qualitätsmanagement Jugendreisen, das trägerübergreifend und bundesweit ab 2007 zunächst in Deutschland umgesetzt werden soll. Gerade der Einsatz von einheitlichen Kriterien zur Klassifizierung kann, so die breite Meinung der Teilnehmenden, einen Beitrag zur Förderung des grenzüberschreitenden Jugendtourismus sein. Die Konferenzleitung schlug eine Arbeitsgruppe vor, die nach vereinzelt vorhandenen Systemen recherchieren soll. In weiteren Schritten könnte die Möglichkeit von eventuellen gemeinsamen Mindeststandards ausgelotet werden.