Bundesfamilienministerium: Kontakte pflegen im deutsch-israelischen
In mehr als 50 Jahren Jugendaustausch zwischen Deutschland und Israel ist ganz viel Positives gewachsen. Das dürfen wir jetzt nicht vernachlässigen. Wir sollten daher alles versuchen, um diese Partnerschaften zu pflegen, auch wenn zur Zeit persönliche Besuche auf Grund der gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Region nur schwer möglich sind, sagte Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, am Freitag, 4. August 2006, anlässlich seines Besuch im Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch (ConAct) in Lutherstadt Wittenberg. Angesichts einer Reihe von Absagen von Jugendbegegnungen in Israel rief Hoofe dazu auf, den Kontakt nach Israel jetzt bewusst aufrechtzuerhalten. Die Austauschprogramme sind von großem Wert, um Deutsche und Israelis einander näher zu bringen und Verständnis und Interesse für die Geschichte und Kultur des jeweils anderen Landes zu wecken. Wir müssen uns gerade auch in schwierigen Zeiten besonders darum bemühen.
Mindestens 500.000 junge Männer und Frauen haben seit Mitte der 50er Jahre an deutsch-israelischen Jugendaustauschprogrammen teilgenommen. Das Bundesfamilienministerium fördert den Austausch in diesem Jahr mit rund 1,6 Millionen Euro. 2005 fanden von insgesamt etwa 180 geförderten Projekten rund 90 in Israel statt. Es kamen zahlreiche neue Partnerschaften hinzu. Gegenwärtig beteiligen sich 328 deutsche und 237 israelische Träger am außerschulischen Jugend- und Fachkräfteaustausch. Hinzu kommen noch die Vorhaben, die von Ländern und Kommunen finanziell gefördert wurden, ebenso wie die zahlreichen Schulpartnerschaften.
"Wir hoffen sehr, dass die unsichere Lage in Nahost von kurzer Dauer ist und die Begegnungsprogramme nicht längerfristig in Frage stehen. Nach den schwierigen Jahren der Zweiten Intifada waren wir froh, dass im Jahr 2005 Austauschprogramme wieder in vollem Umfang in Deutschland und Israel stattfinden konnten. Zu schade wäre es, wenn uns die aktuelle Situation nun auf beiden Seiten der Begegnungsarbeit erneut zurückwerfen würde", so Christine Mähler, Leiterin des Koordinierungszentrums Deutsch-Israelischer Jugendaustausch (ConAct).
Das Koordinierungszentrum feiert in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen. Es hat sich vor allem in den schwierigen Jahren 2001 bis 2003 dafür eingesetzt, dass die Jugendbegegnungen aufrechterhalten wurden. Damals sank aufgrund von Sicherheitsbedenken die Zahl der realisierten Projekte um mehr als ein Drittel. "Einen solch deutlichen Einschnitt in der langen und erfolgreichen Geschichte der Austauschprogramme zwischen Deutschland und Israel darf es nicht ein weiteres Mal geben. Ich appelliere an alle Beteiligten – Jugendliche, Eltern und Träger – trotz des Gewaltausbruchs im Nahen Osten geplante Reisen lediglich aufzuschieben, weiterhin Einladungen an israelische Jugendliche auszusprechen und die Kontakte per Mail, Brief oder Telefon aufrecht zu erhalten", so Hoofe.