Vertreter des Landesjugendringes Schleswig-Holstein, des Deutschen Jugendherbergswerkes, der Sportjugend Schleswig-Holstein, die Arbeitsgemeinschaft Junges Land für junge Leute McPom.com, das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. und andere diskutierten beim 1. Jugendtourismustag Schleswig-Holstein am Freitag, 12. Mai 2006, mit Politikern, Lehrern, Jugendgruppenleitern und Eltern über sich wandelnde Bedingungen und über die daraus entstehenden Chancen. Zudem gab es Präsentationen von 40 Ausstellern. Dazu zählten neben den bereits erwähnten McPom.com und BundesForum das BundesForum-Mitglied transfer e.V. und Jugendverbände sowie -übernachtungsstätten aus dem nördlichsten deutschen Bundesland.
Der Vorsitzende des veranstaltenden Landesjugendringes Schleswig-Holstein, Thies Grothe, forderte Veranstalter von jugendtouristischen Angeboten und Politiker nachdrücklich auf, mehr zu tun, um die Wettbewerbsfähigkeit seines Bundeslandes als Jugendferienland wieder zu steigern. Bis Ende der achtziger Jahre sei es im Jugendtourismus absolut verwöhnt worden. "Die Gruppen kamen, und Werbung musste kaum gemacht werden." Inzwischen habe sich das Bild geändert. Es gebe eine starke Konkurrenz vor allem im südlichen Europa und auch in Mecklenburg-Vorpommern. Grothe forderte, die Arbeit des Landesjugendringes müsse Eingang in das neue Tourismuskonzept des Landes finden. Nur so könnten die notwendigen Anpassungsprozesse und Modernisierungen im Jugendtourismus schneller bewältigt werden. "Der Jugendtourismus macht in Deutschland mindestens 13 Prozent aller Übernachtungen aus. Bundesweit werden jährlich etwa eine Milliarde Euro umgesetzt, in Schleswig-Holstein sind das etwa 130 Millionen Euro."
Frauke Tengler (CDU), Landtagsvizepräsidentin, die gemeinsam mit zu wenigen anderen Landtags- und Bundestagsabgeordneten nach Scharbeutz kam, wies auf die Bedeutung des Jugendtourismus hin. "Wenn es jungen Menschen irgendwo gefallen hat, fahren sie als Ältere vielleicht später wieder hin."
Der Bürgermeister des Ortes Scharbeutz, in dem der Jugendtourismustag stattfand, Volker Owerien (parteilos) vertrat die Auffassung, daß Deutschland-Urlaub bei Jugendlichen zunehmenden Alters nicht sehr beliebt ist. "Wir müssen überlegen, wie wir ältere Jugendliche besser ansprechen und wie wir das Image von Schleswig-Holstein auffrischen können." Neben verschiedenen Arbeitsgruppen mit Themen wie "Coole Jugendcamps", "Wohlfühlen in der Jugendherberge" oder "Jugendtourismus und Umwelt" gab es mehrere Vorträge sowie eine Podiumsdiskussion mit einheimischen Politikern aller im Landtag vertretenen Parteien.