Finanz- und Wirtschaftskrise erreicht Schüleraustausch
Der Berliner Recherchen-Verlag hat in einer aktuellen Umfrage unter deutschen Austauschorganisationen nach möglichen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise gefragt. Der üblicherweise buchungsstarke Monat Dezember hat 2008 die Erwartungen nicht erfüllt, heißt es in einer Pressemitteilung vom 20.01.2008. Wurden in der Vergangenheit kurz vor Weihnachten noch viele Verträge abgeschlossen, um sie als Weihnachtsgeschenk unter den Baum zu legen, stagnierte die Anzahl im vergangenen Jahr, so die Auskunft von Brancheninsidern. Teilweise beklagen die Anbieter sogar einen Rückgang um 30% gegenüber dem Vorjahr.
Bei vielen Schülerinnen und Schülern stehen neben der Neugier auf eine andere Kultur vor allem Karriereaspekte und bessere Sprachkenntnisse bei einem Schüleraustausch im Vordergrund. Rund 95% der deutschen Austauschschüler besuchen ein Gymnasium, Real- oder Hauptschüler sind kaum vertreten. Der Trend zum Schüleraustausch wächst, doch hohe Kosten sowie mangelnde Unterstützung von Lehrern, Schulen und Behörden sehen Eltern und Schüler als Haupthindernisse bei einem Austauschjahr. Etwa drei Viertel der Teilnehmer stammen aus sehr guten bis gehobenen finanziellen Verhältnissen. Obwohl rund zwei Drittel der Austauschorganisationen Stipendien vergeben, liegt die Finanzierung im Wesentlichen bei den Eltern. Dementsprechend hoch sind auch die Anforderungen, die Eltern und Schüler an die Austauschorganisationen stellen. Gute Organisation und Betreuung während des Schuljahres stehen im Mittelpunkt aber auch die Vor- und Nachbereitung aller Beteiligten. Das Jahr will also gut geplant sein.