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Handlungsempfehlungen zur Prävention der Schweinegrippe nicht nur bei Kinder- und Jugendreisen

Berlin. Mittlerweile gibt es viele Infektionen mit dem Schweinegrippevirus bei Teilnehmern von Kinder- oder Jugendreisen. Das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. aus Berlin hat mit dem ebenfalls in Berlin beheimateten RKI Robert-Koch-Institut Kontakt aufgenommen, um gemeinsam Handlungsempfehlungen für Kinder- und Jugendreisen zu besprechen, heißt es in einer am 29.07.2009 verbreiteten Mitteilung des BundesForum. In der RKI-Situationseinschätzung kommen Kinder- und Jugendreisen bislang nur zwischen den Zeilen vor, in vielen Presseberichten schon direkt. Die konsequente Einhaltung der RKI-Tipps verringert die Gefahr einer Infektion.
Das BundesForum empfiehlt eine regelmäßige Lektüre der Seiten des RKI. Dort gibt es aktuelle Informationen und eine Einschätzung der Lage: www.rki.de/influenza. Momentan gibt es dort keine Reisewarnungen.
Veranstalter von Kinder- und Jugendreisen sollten vor Abfahrt Eltern, Teilnehmer und Teamer über das Infektionsschutzgesetz (IfSG) belehren. Darauf weist das BundesForum im Praxisleitfaden für Kinder- und Jugendunterkünfte hin.
Mit einem Flyer in zehn verschiedenen Sprachen informiert die Bundesregierung über die so genannte Schweinegrippe. Das Faltblatt erläutert in leicht verständlicher Form, wie man sich vor einer Ansteckung mit dem Virus H1N1 schützen kann und was bei einer Infektion mit der Neuen Grippe zu beachten ist. www.bundesregierung.de/nn_56546/Content/DE/Artikel/IB/Artikel/2009-07-15-neue-grippe.html. Darin heißt es:
Prävention: Neun Tipps vom Robert Koch-Institut:
1. Hände waschen und vom Gesicht fernhalten
Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich 20 bis 30 Sekunden mit Seife, auch zwischen den Fingern. Vermeiden Sie es, die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase zu berühren.
2. Hygienisch husten
Halten Sie beim Husten Abstand zu anderen Personen. Husten Sie am besten in Ihren Ärmel, nicht in die Hand.
3. Krankheit zu Hause auskurieren
Gehen Sie bei fieberhafter Erkältung, Magen-Darm-Infekt oder Grippe nicht arbeiten, sondern fördern Sie Ihre Gesundung durch Erholung. Mit falschem Ehrgeiz schaden Sie sich, Ihren Kollegen und Ihrem Arbeitgeber.
4. Auf erste Anzeichen achten
Auf eine Grippe weisen plötzliches hohes Fieber, schweres Krankheitsgefühl, Husten und Gliederschmerzen hin.
5. Gesund werden
Hören Sie auf Ihren Körper. Haben Sie die typischen Anzeichen einer Grippe, dann stimmen Sie das weitere Vorgehen telefonisch mit Ihrem Arzt ab.
6. Familienmitglieder schützen
Verzichten Sie, wenn Sie erkrankt sind, auf Körperkontakt wie Umarmen, Küssen usw. Halten Sie sich nach Möglichkeit in einem separaten Raum auf. Achten Sie auf generelle Sauberkeit Ihrer Wohnung, insbesondere in Küche und Bad.
7. Geschlossene Räume regelmäßig lüften
Lüften Sie geschlossene Räume 3 bis 4 Mal täglich für jeweils 10 Minuten. Die Zahl der Viren in der Luft wird verringert, ein Austrocknen der Mund- und Nasenschleimhäute verhindert.
In einer Grippepandemie besonders wichtig:
8. Abstand halten, Menschenansammlungen meiden
Schützen Sie sich und andere durch besondere Rücksicht und wenn möglich zwei Meter Abstand. Verzichten Sie auf Händeschütteln. Meiden Sie Menschenansammlungen, wenn dies aktuell empfohlen wird.
9. Über Hygienemasken Bescheid wissen
Über die Wirksamkeit von Hygienemasken während einer Pandemie liegen keine ausreichenden Daten vor. Sie sind deshalb nur ergänzend zu den hier dargestellten Maßnahmen zu erwägen.
Welche Symptome treten beim Menschen auf?
Die Symptome der Neuen Grippe ähneln den Symptomen der jährlichen Grippe im Winter (saisonale humane Influenza): Fieber, Husten, Kopf-, und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit. Einige Menschen, die mit dem Erreger der Neuen Grippe A/H1N1 infiziert waren, berichteten auch über Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Wie wird das Neue Grippe-Virus übertragen?
Es ist davon auszugehen, dass das neue Influenzavirus A/H1N1 so übertragen wird wie eine übliche Influenza: überwiegend durch Tröpfchen, die insbesondere beim Husten oder Niesen entstehen. Eventuell ist auch eine Übertragung durch so genannte Tröpfchenkerne möglich, die kleiner sind und länger in der Luft schweben können. Die Übertragung kann auch über Oberflächen erfolgen, die mit virushaltigen Sekreten verunreinigt sind, wenn sie angefasst werden. Dabei gelangen die Viren über die Hand in Mund, Nase oder Augen.
Infektion
Wenn Anzeichen für die Schweinegrippe auftreten, eignet sich der folgende Text gerade für die Eltern von Kindern und Jugendlichen: Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) zur Therapie und Prophylaxe der Infektion mit dem Neuen Influenza A/H1N1-Virus bei Kindern und Jugendlichen.
In jedem Fall sollten Teamer vor Ort genaue Handlungsanweisungen bekommen, damit im Ernstfall schnell und professionell gehandelt werden kann. Dazu gehört u.a. grundsätzliche Information über die Krankheit, ggf. Teilnehmer isolieren, Arzt verständigen.
Situationseinschätzung zur Neuen Influenza
Fallzahlen in Deutschland (Letzte Änderung 29.07.2009)
In Deutschland sind mit Datenstand vom 28.07.2009, 15.00 Uhr, insgesamt 4.445 Fälle der Neuen Grippe (Influenza H1N1/2009) gemeldet worden Gegenüber der letzten Aktualisierung (3.810 Fälle, Datenstand 27.07.2009, 15.00 Uhr) wurden 635 Fälle neu bestätigt. Der Anstieg wird hauptsächlich durch Reiserückkehrer verursacht (532 neue Fälle), die nach Rückkehr aus dem Urlaub (vor allem aus Spanien) mit neuer Influenza diagnostiziert werden. Als Fälle werden sowohl Personen mit einer Labordiagnose ausgewiesen als auch Erkrankte, bei denen selbst keine Labordiagnose durchgeführt wurde, die aber Kontakt zu anderen laborbestätigten Erkrankten hatten. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung auf die Bundesländer. In der Regel sind die Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mild verlaufen.
Situation in Deutschland (Bundesländer): Stand 28. Juli 2009, 15:00 Uhr
Bundesland
bestätigt
davon autochthon (hier angesteckt)
Baden-Württemberg
439
96
Bayern
391
140
Berlin
110
37
Brandenburg
37
12
Bremen
39
16
Hamburg
27
3
Hessen
236
44
Mecklenburg-Vorpommern
42
3
Niedersachsen
902
118
Nordrhein-Westfalen
1698
417
Rheinland-Pfalz
139
10
Saarland
54
1
Sachsen
83
28
Sachsen-Anhalt
70
22
Schleswig-Holstein
106
21
Thüringen
72
14
Summe
4445
982
Weitere Informationen (Letzte Änderung 20.07.2009)
Mit weiteren Erkrankungen muss gerechnet werden. Bei einer größeren Verbreitung muss auch hierzulande mit schweren Verläufen gerechnet werden. Angesichts der aus betroffenen Staaten eingeschleppten Infektionen und den auch in Deutschland („autochthon“) erworbenen Infektionen steigt die Bedeutung der persönlichen Hygienemaßnahmen, insbesondere bei Kontakt zu Reiserückkehrern und bei vielen Kontakten zu anderen, etwa in Schulen. Es ist bekannt, dass sich die Influenza unter Kindern und Jugendlichen besonders rasch ausbreiten kann. Influenzaviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. Insbesondere beim Niesen oder Husten können Erreger auch auf die Hände gelangen und dann durch direkten Kontakt oder z.B. über die Hände weiterverbreitet werden. Daher wird insbesondere häufiges Händewaschen empfohlen und das Husten in den Ärmel statt in die Hand. Weitere Informationen dazu siehe: www.wir-gegen-viren.de.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Einschätzung bekräftigt, dass die weltweite Ausbreitung des Virus nicht zu stoppen ist . Die etablierten Maßnahmen und Krisenreaktionsstrukturen in Deutschland werden fortgeführt, bei Bedarf intensiviert und an neue Situationen angepasst.
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation gibt es vermutlich keine oder nur eine beschränkte Immunität gegen das neue H1N1-Virus. Bei einer großen Verbreitung könnte auch ein Virus, das bei gesunden Menschen vorwiegend moderate Symptome verursacht, große Auswirkungen auf eine Gesellschaft haben („Assessing the severity of an influenza pandemic“ vom 11.5.2009). Das Virus ist gut von Mensch zu Mensch übertragbar. Hinzu kommt, dass Grippeviren ihr Erbgut ständig verändern. Die WHO weist darauf hin, dass das Virus insbesondere in der bevorstehenden Influenzasaison auf der Südhalbkugel Gelegenheit zum Austausch genetischen Materials haben könnte.
Die Symptome der neuen Grippe sind ähnlich wie bei saisonaler Influenza, vor allem Fieber, Atemwegsbeschwerden und Gliederschmerzen. Todesfälle sind bislang vor allem auf dem amerikanischen Kontinent aufgetreten. Nach Angaben der WHO sind viele, aber nicht alle schweren Fälle bei Menschen mit Grunderkrankungen aufgetreten (Statement to the press by WHO Director-General Dr. M. Chan, 11.06.2009).
Bei den bisher im Nationalen Referenzzentrum für Influenza im Robert Koch-Institut untersuchten neuen Influenzaviren haben sich die so genannten Neuraminidasehemmer als wirksam erwiesen. Damit werden entsprechende Untersuchungen aus den USA auch für die in Deutschland aufgetretenen Viren bestätigt. Seit Ende Juni 2009 gab es aus mehreren Staaten Meldungen über aufgetretene Resistenzen gegen Oseltamivir, das ist eines der beiden modernen Arzneimittel gegen Influenza (Handelsname "Tamiflu"). Nach Angaben der WHO wurde keine Übertragung der resistenten Viren auf Kontaktpersonen nachgewiesen und es handelt sich bisher um sporadische Ereignisse.
- Links:
- www.rki.de/influenza
- www.bundesregierung.de/nn_56546/Content/DE/Artikel/IB/Artikel/2009-07-15-neue-grippe.html
- www.dgpi.de/pdf/Influenza_A_H1N1_neu_DGPI-Empfehlung_Mai2009.pdf
- www.wir-gegen-viren.de
- www.who.int/csr/disease/swineflu/assess/disease_swineflu_assess_20090511/en/index.html
- www.who.int/mediacentre/news/statements/2009/h1n1_pandemic_phase6_20090611/en/index.html