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Informationen zum RAL-Gütezeichen Au pair jetzt als Broschüre

Nach 20 Monaten Vorlauf ist das von der Au-pair-Branche in Deutschland auf der Basis der freiwilligen Selbstverpflichtung organisierte RAL-Gütezeichen Au pair reif für den Markt. Mit dem Gütezeichen verpflichten sich Au-pair-Agenturen dazu, bei den Gastfamilien auf die Einhaltung von Arbeits- und Wohnstandards zu achten, teilt die Gütegemeinschaft auf ihrer Homepage mit. Unter anderem sollen Au pairs von Januar 2006 an bundesweit ein Taschengeld von 260 € erhalten. Die wöchentliche Arbeitszeit wird auf maximal 30 Stunden begrenzt.

Die kostenlose Informationsbroschüre der Gütegemeinschaft kann per E-Mail an die Adresse info@guetegemeinschaft-aupair.de bestellt werden. Die gütegeprüften Agenturen auf der Basis der verabschiedeten Güte- und Prüfbestimmungen sollen auf der Homepage ab Februar 2006 veröffentlicht werden.

«Beim Au-Pair geht es darum, Sprache und Kultur eines fremden Landes kennen zu lernen», sagt Beatriz Liebich vom katholischen Verein In Via, einem Fachverband der Caritas mit Sitz in Freiburg. Die Gastfamilie erhalte im Gegenzug Hilfe im Haushalt und bei der Kinderbetreuung.

Doch nicht immer werden die Wünsche beider Seiten erfüllt: «Bei einer meiner Freundinnen stellte sich heraus, dass die Familie eigentlich nur eine billige Putzkraft suchte», erzählt Teresa. Derartigen Missbrauch gebe es selten, aber immer wieder, berichtet die Gütegemeinschaft Au-Pair in Bonn.

Um Au-Pairs zu schützen, wurden nun Qualitätsstandards entwickelt. Ein Gütezeichen soll helfen, seriöse von unseriösen Vermittlern zu unterscheiden. «Das Problem ist, dass jede Familie sich über das Internet anbieten und Vermittler nennen kann», sagt Reinhard Schwalbach, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft.

Die zertifizierten Vermittler verpflichten sich, auf die Einhaltung von Arbeits- und Wohnstandards zu achten, erläutert das Familienministerium in Berlin. So sollen Au-Pairs täglich nicht länger als sechs Stunden arbeiten und für ihre Arbeit ein Taschengeld erhalten. Das Gütezeichen gelte jedoch nur für Deutschland. Eine vergleichbare Sicherheit für deutsche Au-Pairs im Ausland fehlt nach Angaben der Gütegemeinschaft bisher.

Besonders beliebt bei deutschen Au-Pairs sind die USA und Australien. Die einzelnen Länder bieten sechs- bis zwölfmonatige Programme für Mädchen und Jungen im Alter von 17 bis 30 Jahren an, erklärt Liebich. Je nach Programm variierten Arbeitszeit und Umfang der Aufgaben, sagt Thomas Fricke, Präsident des Rings Deutscher AuPair Vermittler (RDAV) in Friedrichshafen. Autowaschen und Gartenarbeit gehörten aber nicht dazu.

Wichtig sei, sich früh um eine Stelle zu kümmern – am besten schon mindestens ein Jahr vor Antritt der Au-Pair-Zeit. Zunächst müsse geklärt werden, in welches Land ein Au-Pair gehen will. Laut RDAV benötigen Au-Pairs eine so genannte Au-Pair-Versicherung, für Länder außerhalb Europas werde zudem ein spezielles Au-Pair-Visum gebraucht.

Eine Übersicht über empfehlenswerte Au-Pair-Anbieter bietet der IJAB Internationale Jugendaustausch- und Besucherdienst der Bundesrepublik Deutschland e.V. auf seiner Homepage an.