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Jugend im WertAll

…oder wie Jugendliche zu anderen und dadurch zu sich selbst finden. Jung zu sein war noch nie besonders leicht. Erst recht nicht in einer Gesellschaft, die verschiedene kulturelle Hintergründe und Biographien zusammen bringt. Welche Werte Jugendliche für sich finden, hängt stark von dem Milieu ab, in dem sie aufwachsen.

Wie Träger der Jugendhilfe bei dem Bau des eigenen Wertesystems in einer auf Individualisierung ausgerichteten Gesellschaft helfen können und wie Jugendliche überhaupt zu ihren Werten kommen können, zeigt eindrucksvoll das im Juventa Verlag erschienene „Lese- und Arbeitsbuch zur Wertekommunikation mit jungen Menschen“ mit dem Titel „Jugend im WertAll“.

 

Die Landesstiftung Baden-Württemberg finanzierte und der Landesjugendring Baden-Württemberg setzte zusammen mit Partnern über 70 Projekte von 2003 bis 2007 im gleichnamigen Programm um. Die Herausgeber Dr. Michael Kalff und Evi Rottmair haben es geschafft, mit ihrem Buch ein farbenfrohes und hoffnungsvolles Bild zu zeichnen.

 

Das Buch erzählt von gelungenen Projekten verschiedenster Träger, die alle Eines geschafft haben: Sie haben jungen Leuten aus der Mitte und vom Rande der Gesellschaft zu mehr Vertrauen in sich selbst und andere, Stärke, Respekt, Menschlichkeit und letztlich Freiheit verholfen.

 

Doch in dem Buch steckt mehr: es lässt sich wie eine kleine Bibliothek benutzen. Anschaulich und ausführlich wird auf der beiliegenden DVD von jungen Menschen erzählt und es wird klar, dass es nicht nur den einen richtigen Weg gibt, sondern letztlich jeder seinen eigenen Weg finden muss, um eigene Werte zu entwickeln. In der Jugendarbeit hängt vieles, ja manchmal alles, von den Vorbildern ab, die direkt mit Jugendlichen arbeiten.

„Jugend im WertAll“ zeigt, dass Wertekommunikation nur gelingen kann, wenn Jugendliche ein offenes und authentisches Gegenüber finden. Der Mitarbeitende in der Jugenhilfe muss ein großes Stück seiner eigenen Persönlichkeit Preis geben und zur Debatte stellen. Jedes der vorgestellten Projekte zeigt einzigartige Persönlichkeiten, auf die die Gesellschaft stolz sein kann.

 

Junge Leute stark machen für Ihr Leben und Ihre Rolle in der Gesellschaft kann an verschiedenen Orten stattfinden. Mit einer Gruppe 15jähriger einmal 14 Tage weg zu fahren, miteinander ins Gespräch kommen und die Perspektive anderer zu erleben, verändert bei vielen Teilnehmenden an Ferienfreizeiten deren Verhalten mehr als 14 Wochen hintereinander im Heimatort in die Schule zu gehen und das „normale“ Leben zu leben. Deshalb können gerade Betreuer bei Jugendreisen sich in diesem Buch Anregungen holen, wie sie authentisch rüberbringen können, was ihre Werte sind. Klar: jeder Mensch ist einzigartig, aber gerade junge Menschen brauchen Vorbilder, die sie respektieren, an denen sie sich aber auch reiben können. Sie zu finden fällt Heranwachsenden oft bei Reisen leichter als zu Hause, aber genau deshalb hat der Betreuer auch eine hohe Verantwortung. Er muss einen Mittelweg finden zwischen Vorbild und Freund sein. Dabei kann dieses lesenswerte Buch helfen.

 

Michael Kalff, Evi Rottmair, Jugend im WertAll: Lese- und Arbeitsbuch zur Wertekommunikation mit jungen Menschen. Juventa, Weinheim 2007-08-09 204 Seiten mit Arbeitsmaterialien und Film auf DVD, 14 Euro