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Kinder- und Jugendhilfe im europäischen Binnenmarkt

Baden-Baden. Seit 2008 läuft in der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland eine intensive Debatte über das Verhältnis von Leistungserbringung auf den im SGB Sozialgesetzbuch VIII vorgezeichneten Wegen zum europäischen Wettbewerbsrecht. Ein dazu von der AGJ Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe aus Berlin bei Prof. Dr. jur. Johannes Münder in Auftrag gegebenes Gutachten wurde nicht zur Veröffentlichung freigegeben, stattdessen erscheinen in der AGJ Mitgliederzeitschrift Artikel, die als "GegenMünder" verstanden werden können. Es ist daher als Verdienst des Nomos-Verlages anzuerkennen, dass Prof. Münders für die Debatte wesentlichen Positionen und Argumente nunmehr endlich der Fachöffentlichkeit als Buch zugänglich gemacht werden, nachdem sie monatelang nur als Kopie kursierten.

Das Bild zeigt das Logo der Nomos Verlagsgesellschaft.

Die Veröffentlichung "Kinder- und Jugendhilfe und europäischer Binnenmarkt" (ISBN 978-3-8329-4275-5) ist für gewerbliche und gemeinnützige Anbieter nicht nur von von Kinder- und Jugendreisen geradezu Pflichtlektüre. Denn die in der deutschen Fachdebatte so beliebte Unterscheidung in "gemeinnützig = gut" und "gewinnorientiert = verwerflich" ist dem EU-Wettbewerbsrecht wesensfremd. Dort geht es um "wirtschaftlich oder nicht-wirtschaftlich" wie auch der DBJR Deutsche Bundesjugendring aus Berlin einräumt.

Der Kinder- und Jugendreisebereich ist mehr als andere Felder der Kinder- und Jugendhilfe seit vielen Jahren von einem Nebeneinander von öffentlich-rechtlichen, privat-gemeinnützigen und privat-gewerblichen Anbietern geprägt. Jedes Jahr werden Milliarden bewegt. Faire Gleichbehandlung bei der Verteilung ist daher ein Dauerthema. Durch den hohen Anteil der grenzüberschreitenden Aktivitäten gewinnen Aspekte des Errichtens von Marktzugangsbarrieren für Anbieter aus anderen Ländern der Gemeinschaft besondere Bedeutung.

(2009, 108 Seiten, brosch., 24 Euro)