„Komasaufen“ bei Jugendlichen spielt gerade im Urlaub und in der Freizeit eine große Rolle
Würzburg. Das zur Zeit viel diskutierte „Komasaufen“ bei Jugendlichen spielt gerade im Urlaub und in der Freizeit eine große Rolle, weil Schwimmen unter Einfluss von Alkohol schnell zu einem Herzstillstand führen kann. Gefährlich sei vor allem der abendliche Alkoholkonsum und der anschließende Gang ins Wasser, sagt Peter Sefrin, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaft Notärzte, in Würzburg, heißt es in dem am 01.04.2009 bekannt gewordenen Newsletter von Blausand. "Durch den Alkoholgenuss werden die Blutgefäße geweitet. Wer dann ins Wasser geht, auch wenn es 20, 22 Grad warm ist, kann einen Kälteschock erleiden."
Dadurch werde das Herz in seiner Aktion gebremst – im schlimmsten Fall steht das Herz still und der Schwimmer ertrinkt. Das Zusammentreffen von Hitze, Alkohol und Schwimmen führt laut Sefrin jedes Jahr zu Todesopfern. Je länger das heiße Wetter anhalte und je länger es vor allem am Abend warm bleibe, desto größer sei die Gefahr, auf diese Art zu verunglücken, erklärte Sefrin. Die Bergung werde am Abend zudem außerordentlich erschwert: "Im Dunkeln jemanden unter Wasser zu finden, ist sehr schwierig." Die Chance, den Verunglückten erfolgreich wiederzubeleben, sinke rapide.
In Australien und auch in England hat man das Problem nicht nur erkannt und bedauert, sondern setzt die gerade in der Freizeit gern verharmloste Gefahr in Kampagnenarbeit mit dem Motto "Don´t drink and drown" um. In Australien spielt Alkohol bei der Hälfte aller Ertrinkungsunfälle eine ursächliche Rolle.