Lauenburg hat jetzt eine Edel-Jugendherberge an der Elbe
Unter den Jugendherbergen im Land ist sie die erste Adresse: Die ehemalige Zündholzfabrik in Lauenburg bietet Komfort wie eine gutes Hotel, berichten die Lübecker Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 12. Oktober 2005.
Fünf Jahre stand das direkt an der Elbe gelegene Gebäude leer, nachdem die Bildungseinrichtung der Friedrich-Naumann-Stiftung die Segel gestrichen hatte. "Die Stiftung hat sich um den Erhalt der Immobilie bemüht, und somit haben wir ein Haus in tadellosem Zustand vorgefunden", sagt Reinhard Schimnick, Geschäftsführer im DJH Landesverband Nordmark, der das Haus übernommen hat (die LN berichteten). Die Umschreibung der Verträge ist kürzlich erfolgt, jetzt muss noch der Erbbauzins mit der Stadt ausgehandelt werden. Darüber wird die Stadtvertretung im Dezember entscheiden. Das Jugendherbergswerk hat einen Abstand für das Inventar bezahlt und auch bereits die ersten Gruppen bewirtet. Die Leitung hat Gabriele Seidel, die seit 1982 die andere Jugendherberge in Lauenburg leitet. Schwerpunkte in dem noblen Haus an der Elbe werden Seminare und Familienfreizeiten sein. Ein Teil des alten Hauses soll dem Kreis als Ersatz für die Jugendfreizeitstätte in Seedorf zur Verfügung gestellt werden.
Wer die Zündholzfabrik betritt, glaubt sich in einem kleinen aber feinen Hotel. Eine große Eingangshalle mit schweren Ledermöbeln und Rezeption, Konferenzräume mit kompletter technischer Ausstattung, Kaminzimmer, Bar, Spielzimmer und Fitnessraum gehören zur Einrichtung. Außerdem geschmackvoll eingerichtete Einzel- und Doppelzimmer. Alles hell und freundlich und tadellos in Schuss. Selbst die Grünpflanzen haben überlebt. Für Familien stehen so genannte Maisonnetten mit drei Betten zur Verfügung: Die hohen Familienzimmer des ehemaligen Fabrikgebäudes haben eine zusätzliche Ebene erhalten, Eltern erreichen ihr "Schlafgemach" über eine Treppe. Jede Einheit hat ein eigenes Bad mit WC, alles modern und fast neu. Die Fabrik war vor 15 Jahren mit Millionenaufwand und Bundesmitteln umgebaut worden. "Das Schönste ist die Lage", schwärmt Schimnick. In der Tat: Das Restaurant bietet einen herrlichen Blick über die Elbe, viele Zimmer ebenso. Direkt am Haus in der Altstadt führt der Elbe-Radwanderweg vorbei. Das wird viele Tagesgäste bringen. Platz ist genug vorhanden, insgesamt 2700 Quadratmeter.
2007 soll die Bettenzahl von jetzt 65 auf 105 erhöht werden. "Dann können wir auch Vier-Bett-Zimmer anbieten", sagt Schimnick. Auch für das Außengelände hat er schon Pläne. Direkt vor der Tür wird eine Terrasse gestaltet, dort können im Sommer die müden Wanderer sitzen, ihren Blick beim Bier über die Elbe schweifen lassen. Der Betrieb für Einzelgäste wird jetzt langsam anlaufen (Telefon 0 41 53/25 98), einige Gruppen haben bereits reserviert. So werden am nächsten Wochenende 60 Leute zu einer Schulung des Jugendherbergswerkes erwartet, im November werden die Teilnehmer eines Salsa-Kurses in der Zündholzfabrik übernachten und im Januar gibt es ein Seminar für junge Leute, die ein freiwilliges ökologisches Jahr vor sich haben. Auch für Silvester 2007 hat die Einrichtungsleiterin schon Pläne: "Dann wird der Jahreswechsel bei uns gefeiert"; sagt Seidel.