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Modell für ein vereintes Europa – Jugendliche aus neun Ländern im Jugendcamp in Polen

Ahoj, Dzie dobry, Hola, Good morning – in neun europäischen Sprachen begrüßen sich die Teilnehmer des 19. International Youth Camps (IYC), wenn sie den Tag mit dem gemeinsamen Frühstück beginnen. 90 junge Menschen im Alter zwischen 17 und 23 Jahren leben für knapp drei Wochen miteinander im Gymnasium von Myslowice (Polen), um sich kennenzulernen, Spaß zu haben und neue Freundschaften zu schließen. Sie kommen aus Spanien, Italien, Frankreich, Tschechien, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Polen und Deutschland, schreibt die Pforzheimer Zeitung am Freitag, 18. August 2006.
„Das ist kein normales Feriencamp“, erklärt Jürgen Hörstmann vom Landratsamt Enzkreis, der das Camp leitet. „Wir versuchen, ein Modell für ein geeintes Europa zu schaffen. Und wir geben den Jugendlichen die Chance für Erfahrungen, die sie anderswo nie machen könnten. Es ist keine Überraschung, dass viele ehemalige Teilnehmer sagen, dieses Camp habe ihr Leben verändert.“
Die Teilnehmer arbeiten mit Feuereifer in sieben Workshops: Musik, Theater, Video, Modedesign, Malen, Dokumentation und Ju Jutsu. Die Ergebnisse sollen in einem Kulturzentrum präsentiert werden. Neben den Workshops gibt es eine ganze Reihe von Zusatzangeboten wie Tauchen oder Segeln und Ausflüge nach Kraków und Auschwitz – volles Programm also von 9 Uhr morgens bis 10 oder 11 am Abend. Danach geht die Party in der Camp-Bar weiter. Zum dritten Mal nach 1991 und 1995 findet das Camp in Polen statt.
Alberto Azzalini, 1995 Teilnehmer und heute Co-Leiter des Dokumentations-Workshops, erinnert sich sehr gut an damals: „Es war eine besondere Atmosphäre, und viele Leute von damals zähle ich auch heute noch zu engen Freunden. Für die meisten von uns war es die erste Reise nach Polen.“Was hat sich in dem vergangenen Jahrzehnt verändert? „Ich sehe einige Entwicklungen in der Stadt,“ sagt Alberto, „mehr Läden, renovierte Häuser und reparierte Straßen.” Obwohl viel zu tun sei, findet er das Motto des diesjährigen Camps passend: „Think positive“.
Basis des International Youth Camps ist ein europäisches Netzwerk von Partnerschaften. Seit dem ersten Camp 1987 im Enzkreis findet es jedes Jahr in einer anderen Kommune in Ost- oder Westeuropa statt. Hauptorganisatoren sind neben Landratsamt und Jugendring Enzkreis die Kreisverwaltungen in Reggio Emilia (Italien) und in Albacete (Spanien) und die Stadt Myslowice. „Wir laden Jugendliche aus den Städten und Gemeinden ein, die hier partnerschaftliche Verbindungen haben,“ erklärt Jürgen Hörstmann.
Halb acht im Camp: Die Nachmittagseinheiten der Workshops sind zu Ende und die Jugendlichen formen die allabendliche Dinner-Schlange. „Das ist das erste Camp, das ich erlebe, bei dem es überhaupt kein Gejammer wegen des Essens gibt – weil es einfach super ist,“ sagt Gerardo Martinez, der Leiter der spanischen Gruppe. Er selbst habe schon drei Kilo zugenommen. Auch mit der gesamten Vorbereitung durch die Stadtverwaltung von Myslowice ist man sehr zufrieden.
Teilnehmer wie Teamer hoffen nun nur noch auf ein paar Tage Sonnenschein und auf zahlreiche Zuschauer bei der Final-Show. Einige von ihnen sind bereits bekannt: Aus dem Enzkreis werden Landrat Karl Röckinger, Jugendamtsleiter Wolfgang Schwaab und Waldemar Friedrich, Vize-Chef des Jugendrings, anreisen, aus Italien Präsidentin Sonia Masini.
Das Landratsamt Enzkreis ist in der (internationalen) Jugenarbeit sehr engagiert. Es war erst 2005 gemeinsame mit den Kreis- und Stadtjugendringen sowie der Stadt Pforzheim lokaler Ausrichter des infobetas Informations- und Beratungstages Internationale Jugendbegegnungen, Kinder- und Jugendreisen in Pforzheim. infobetas sind eine Kooperationsveranstaltung des transfer e.V. (Köln) in Zusammenarbeit mit dem BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. Berlin), Das Reisenetz e.V. (Köln), dem Internationalen Jugendaustausch- und Besucherdienst der Bundesrepublik Deutschland (IJAB) e.V. (Bonn) und dem Landesverband der Kinder- und Jugenderholungszentren Sachsen-Anhalt e.V. (Güntersberge).