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Nicht zu verwechseln mit Klassenfahrten

Es ist geschafft. Neben Schule, Ausbildung oder Beruf haben sich 66 Jugendliche und junge Erwachsene aus Frankfurt in Wochenendseminaren und Workshops des Evangelischen Stadtjugendpfarramtes erfolgreich zu ehrenamtlichen Jugendleitern fortgebildet. Zu Ehren der frisch gebackenen «Teamer» – wie die Kinder- und Jugendbetreuer auf Neudeutsch auch heißen – feierte das Stadtjugendpfarramt ein «Zertifikatsfest» mit Gottesdienst, Urkundenverleihung sowie Speisen und Getränken, schreibt die Frankfurter Neue Presse in ihrer Ausgabe vom 29.09.2005.
Vier Ausbildungsgänge standen zur Auswahl: Ein Kurs für angehende Betreuer von Ferienfreizeiten, zwei für die Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden – unterteilt in Kurse für Jugendleiter unter und über 18 Jahren – und ein Kurs für Teamer der so genannten «Tage der Orientierung». Dabei handelt es sich um ein ungewöhnliches Angebot des evangelischen Stadtjugendpfarramts an Frankfurter Schulklassen: Die Jugendleiter verbringen drei Tage mit Schülern und Lehrern an einem auswärtigen Ort – meist in der Bildungsstätte Höchst im Odenwald – und arbeiten dort gemeinsam aktuelle Themen oder Probleme der Klasse auf. «Über den Umgang miteinander, aber auch über die Entwicklung beruflicher Perspektiven der Schüler wird bei diesen Fahrten gesprochen», erläutert Lilo Körner, Referentin des Stadtjugendpfarramtes. Lachen und Spaß seien wichtige Faktoren während dieser drei Tage, sie seien jedoch nicht zu verwechseln mit Klassenfahrten. Die Lehrer halten sich im Hintergrund, die Teamer gestalten das Programm.
Für diese anspruchsvolle pädagogische Arbeit hat Lilo Körner in diesem Jahr 17 Erwachsene inhaltlich fit gemacht. In allen Ausbildungsgängen lernen die Teilnehmer nicht nur theoretisch, wie Kinder und Jugendliche angesprochen und sinnvoll betreut werden, sondern sammeln auch praktische Erfahrungen. In dem Kurs für die Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden beispielsweise muss jeder Teilnehmer neben den 50 bis 60 Unterrichtsstunden ein Betreuungsprojekt in der Heimatgemeinde planen, anbieten, auswerten und in der Ausbildungsgruppe vorstellen.
So auch Christian Schwiglewski (15) aus Schwanheim. Er engagiert sich in der Kinderarbeit der Martinusgemeinde und leitet dort eine Projektgruppe für Fantasy-Rollenspiele. Die Ausbildung zum Teamer fand Christian schlicht «super». Er möchte später auch noch den Kurs für die Begleitung von Ferienfreizeiten absolvieren. Mit «hin und weg», dem evangelischen Anbieter für Jugendreisen, war er schon mal in den Ferien, da hat er festgestellt, dass ihm Reiseleitung Spaß machen würde. Nicht nur bei Fahrten ins europäische Ausland ist die Verantwortung der Teamer hoch. Daher beinhaltet jeder Ausbildungsgang einen Erste-Hilfe-Kurs und Seminare zu rechtlichen Fragen der Kinder- und Jugendbetreuung. Weil bei den Ferienfreizeiten immer zwei bis drei Rettungsschwimmer dabei sein sollen, kann man auch das DLRG-Rettungsschwimmer-Abzeichen erwerben. Jürgen Mattis, Leiter des Stadtjugendpfarramtes, unterstreicht, dass an die zukünftigen Teamer hohe Anforderungen gestellt werden. «Wir schauen schon sehr genau, ob der junge Mensch seiner Aufgabe gewachsen ist, und geben ihm eine kontinuierliche Rückmeldung.» Da könne es schon vorkommen, dass man einem Teilnehmer klar machen müsse, dass er zurzeit noch nicht die Reife für die angestrebte Tätigkeit besitze und es im nächsten Jahr wieder versuchen solle.
Das Zertifikat bekommen auch nur die Teilnehmer, die konsequent alle Ausbildungsmodule bis zum Schluss absolvieren. Die Mühe lohnt sich aber auf alle Fälle. Mit ihrem Zertifikat können sich die Teamer vom Jugendamt der Stadt Frankfurt die begehrte Europäische Jugendleitercard «Juleica» ausstellen lassen, die viele Vergünstigungen mit sich bringt. Aus Gesprächen mit zahlreichen Arbeitgebern weiß Jürgen Mattis auch, dass ehrenamtliche Jugendleiter bei Bewerbungen in vielen Firmen einen Vorteil haben, weil die Chefs deren soziale und kommunikative Kompetenz zunehmend zu schätzen wissen.
- Links:
- www.ejuf.de