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Tourismuskonferenz Ost: Verstärkte Imagewerbung im In- und Ausland

Der Tourismus in den neuen Bundesländern hat sich seit der Wiedervereinigung als Wachstumsbranche und stabiler Beschäftigungsfaktor erwiesen. Allein zwischen 1992 und 2004 konnte der Anteil der neuen Bundesländer an der Gesamtzahl der Übernachtungen in Deutschland mehr als verdoppelt werden. Um diese guten Ergebnisse zu verstetigen und weiter auszubauen, sind der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, Bundesminister Dr. Manfred Stolpe, Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Länder und der Thüringer Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit, Jürgen Reinholz, mit 400 Vertreter aus Unternehmen, touristischen Leistungsträgern, Verbänden, Wissenschaft und der Politik zu einem Dialog im Rahmen der Tourismuskonferenz Ost zusammengetroffen.
Clement betonte zum Auftakt: Der Tourismus in den neuen Bundesländern bietet gute Chancen für weitere Innovationen, mehr Wertschöpfung und Beschäftigung. Seine beeindruckende Entwicklung ist ein gutes Beispiel für den Aufholprozess in den neuen Ländern. Dort, wo Ostdeutschland stark ist, wollen wir es gemeinsam weiter stärken. Aus einem planwirtschaftlich gelenkten Ferienwesen hat sich in 15 Jahren eine dynamische, marktwirtschaftlich orientierte Wachstumsbranche mit mehr als 450 000 Beschäftigten und über 40 000 Ausbildungsplätzen entwickelt. Gefördert mit mehr als 5 Milliarden Euro aus Mitteln der EU, des Bundes und der Länder und weiteren rd. 5 Milliarden Euro aus eigenkapitalähnlichen und zinsgünstigen Finanzierungshilfen sind seitdem tausende leistungsstarke Unternehmen der Tourismuswirtschaft und eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur entstanden. Allein im gewerblichen Beherbergungssektor gab es 2004 mehr als 9000 Betriebe mit über 550 000 Betten. Als Handlungsfelder sprach Bundesminister Clement eine stärkere Imagewerbung für den ostdeutschen Tourismus sowohl in Deutschland als vor allem auch im Ausland an. Einen besonderen Appell für mehr Reisen in die neuen Länder richtete er an die westdeutsche Bevölkerung, die nach jüngsten Umfragen seit der Wiedervereinigung zu rd. 58 % noch keine Reise in ostdeutsche touristische Regionen unternommen hat. Darüber hinaus wies er auf die Erschließung neuer ausländischer Wachstumsmärkte wie Mittel- und Osteuropa und China hin. Die Fußballweltmeisterschaft 2006 sei eine nahezu einmalige Chance für eine nachhaltige Gästewerbung für ganz Deutschland. Sie solle auch für Ostdeutschland genutzt werden.
Bundesminister Dr. Manfred Stolpe, Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Länder, erklärte: In Ostdeutschland sind die Möglichkeiten für mehr Wachstum und Beschäftigung im Tourismus noch lange nicht ausgereizt. Neue Ideen sind auch im Tourismus die Basis des Erfolgs. Ich schlage deshalb einen Ideenwettbewerb für vernetzte überregionale Tourismusangebote vor. Ostdeutschland ist reich an kulturellem Erbe – von Friedrich Schiller über Martin Luther bis Johann Sebastian Bach. Die Tourismusverbände könnten diesen Wettbewerb organisieren. Clusterbildung, Kooperationen und Netzwerke waren die Stichworte für die sich anschließenden Foren mit erfolgreichen Unternehmern und namhaften Tourismusexperten. Die Diskussion zu den Themen Städtetourismus und Aktiv-/Vitalurlaub bestätigte die bisherige Erfolgsgeschichte im Tourismus der neuen Länder. Gleichzeitig verwiesen die Experten auf noch bestehende Defizite und empfahlen gute Beispiele zur Nachahmung.
Als Gastvortrag hörten die Anwesenden einen Vortrag Gut gerüstet für die Zukunft? Szenarien für den ostdeutschen Tourismus von Matthias Horx vom Zukunftsinstitut GmbH Kelkheim/Wien. Zwischen 1980 und 1992 arbeitete er als Autor und Redakteur bei Tempo, Die Zeit und Merian. Horx beschäftigte sich mit Science Fiction, Wertewandel, Jugendkulturen, neuen Technologien und legte die Grundlagen zu seiner späteren Tätigkeit. Seine essayistischen Bücher, z.B. Die Wilden 80er und Aufstand im Schlaraffenland kommentieren Wertewandel und Lebensgefühl der 80er Jahre.
1993 gründete er gemeinsam mit Peter Wippermann das Trendbüro Hamburg. Das Trendbüro wuchs schnell zu einer Keimzelle der deutschen Trendforschungs-Szene heran. Die Hauptorientierung besteht in innovativer Marketing-Beratung, Kunden wie Phillip Morris, Unilever, Beiersdorf schalten langfristige Consulting-Aufträge. Nach dem Aufbau des Hamburger Trendbüros gründete er 1996 das Zukunftsinstitut, das sich mit Analyse und Darstellung fundamentaler Zukunfts-Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Alltagskultur beschäftigt. Mit Hauptsitz bei Frankfurt (Kelkheim) und Zweigstellen in Wien, München, Hamburg und London ist das Institut inzwischen ein viel gefragter Think-Tank in Wirtschaft und Politik.
Matthias Horx lebt derzeit mit seiner Familie in Wien. Er ist Vater von zwei Söhnen, Julian und Tristan und ist mit der englischen Journalistin Oona Strathern verheiratet, die aktiv im Zukunftsinstitut mitarbeitet und mehrere Studien geschrieben hat. Den Vortrag können sich Interessierte unter der unten angegebenen Internetadresse downloaden.
Die Tourismuskonferenz war Auftakt einer Reihe von Clusterkonferenzen im Rahmen des Aufbaus Ost, die den Dialog zwischen Politik und Wirtschaft verstärken sowie positive Entwicklungen und weitere Wachstumspotenziale besser sichtbar machen sollen. Sowohl Bundesregierung als auch Landesregierungen werden die Ergebnisse in weiteren Veranstaltungen auswerten und sich zu den weiteren Erfordernissen verständigen.