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Tourismusstudie: Die Mitte stirbt – Überlebensstrategien für Reisebüros vor

Drei Mega-Trends werden in den kommenden Jahren für den Reisemarkt Ausschlag gebend sein. Das Beratungsunternehmen A.T. Kearney zeigt in der Mitte Juni vorgestellten Studie Österreichische Reisebüros – Wege aus dem Jammertal, was die Zukunft der Reisebüros bestimmen wird: Zunehmendes Markenbewusstsein, eine Marktpolarisierung und eine starke Individualisierung.

Die Urlauber setzen immer mehr Vertrauen in große Marken, wie etwa der TUI, weshalb zunehmend Franchise-Unternehmen und Fusionen entstehen und die heimischen Reisebüros ihre Eigenständigkeit aufgeben, so A.T. Kearney Vice President Stefan Höffinger über das wachsende Markenbewusstsein der Konsumenten.

Vor allem aber sei der so genannte "hybride Konsument" im Vormarsch. Das bedeutet, dass für den Urlauber in Zukunft vor allem zwei Faktoren beim Reisen eine Rolle spielen werden: "Ultimate Luxury" und "Cheap Chic". Der Konsument will einerseits komfortabel und luxuriös wohnen, sich also beispielsweise in einem 5-Sterne-Hotel einmieten, andererseits den Weg dahin aber mit einem Billigflieger nehmen. Eine Marktpolarisierung findet statt, Mittelklasse-Reisen sterben aus und der Trend geht in Richtung bester Preis für eine sehr gute Leistung. "Die Mitte stirbt", so die Tourismusexpertin Claudia Witzemann von A.T. Kearney.

Außerdem müssten sich Unternehmen in Zukunft klar positionieren, um zu überleben. Es wird die strategische Entscheidung zwischen Angeboten für den Massentourismus (Kettenreisebüros) oder einer Spezialisierung auf hohe Individualität und enge Beziehung zum Kunden (personal travel manager) geben müssen. Bis 2008 erwarten die Experten von A.T. Kearney einen Zuwachs bei individualisierten Pauschalreisen von derzeit neun auf 30 Prozent. Für Full-Service-Anbieter stünden die Überlebenschancen zukünftig sehr schlecht.

Die immer beliebter werdenden Online-Reisebüros seien entgegen landläufiger Meinung keine Bedrohung für die heimische Reisebranche. Es gebe zwar Zuwächse in dem Feld, aber es fände trotzdem keine Umkehr im Buchungsverhalten der Urlauber statt. Reisebüros werden demnach weiterhin genutzt werden, sofern sie den neuen Trends folgen und sich auf die Bedürfnisse des Konsumenten einstellen.